Albert Nowak 12.02.1935-24.02.2014

Wie ich leider erst einen Monat nach seinem Tod erfahren habe, starb unser langjähriger Spitzenspieler Albert Nowak am 24.02.2014 im Alter von 79 Jahren.

Albert war für lange Jahre – mit der zeitweisen Ausnahme unserer ungarischen Spitzenspieler Leko und Mathe – der mit Abstand beste Schachspieler unseres Vereins. In den 80er Jahren wechselte er vom mehrfachen Bundesligasieger Solingen zum Bezirksligaverein Nettetal, seinem Wohnort. Albert hatte seine ersten großen Schacherfolge für Hamborn im Bezirk Duisburg, und zierte dort die Ehrentafel des Beziks in den 60er Jahren mehrere Male als Bezirksmeister und Dähne-Pokal-Sieger. Nach seinem Wechsel nach Solingen verstärkte er das Bundesliga-Team der SG Solingen und war Teilnehmer des Großmeisterturniers Solingen 1968. Im Fernschach war er ebenfalls jahrezehntelang aktiv. Als einer der ganz wenigen Spieler war er Träger der Ehrenmedaille des Deutschen Fernschachbundes. Dazu kam sein zweites Hobby, Skat. Dort erreichte er ebenfalls höchste Spielklassen in Deutschland.

In Nettetal war das kaum bekannt, denn Albert war keiner, der gerne mit seinen Erfolgen hausieren ging.

Er war für uns lange Jahre eine „Bank“ am ersten Brett, gewann fast alle seine Spiele. Darüber hinaus war er aber auch Vorbild mit seiner überaus sportlichen Einstellung am Brett. Für mich war es damals als junger Spieler eine große Ehre, mit ihm in einer Mannschaft spielen zu dürfen. Ich erinnere mich, wie Albert unsere Partien beäugte, wenn er nicht am Zug war. Aus seinem Gesicht konnten wir dann ablesen, wie der Mannschaftskampf stand.

Ende der 80er Jahre erlitt Albert einen Herzinfarkt. Es stand nicht gut um ihn und kurz vor einem Mannschaftskampf erhielten wir über die Frau eines Vereinskollegens die Nachricht, dass Albert verstorben sei. Große Trauer machte sich breit und wir beratschlagten, ob wir zum Kampf antreten sollten. Wir spielten dann, aber mehr schlecht als recht. Unvergessen, wie dann ein Mitglied, ich glaube es war Hermann Rösges, zum Spiellokal kam und sagte „Albert lebt“. Denn Mannschaftskampf hatten wir verloren, aber einen Kameraden zurückgewonnen und es folgte ein spontanes Fest.

Gerne würde ich das noch einmal wiederholen, aber nun ist Albert unwideruflich von uns gegangen. Wir trauern um einen fairen Sportsmann!

Jürgen Daniel