Als Mitglied einer deutsch-spanischen Familie kenne ich mich aus. Ein Teil der Familie wohnt hier, der andere dort. Am schönsten ist es, wenn sich alle treffen, was leider viel zu selten ist. Beim Schach geht es mir ähnlich, wenn auch die Entfernung nicht über tausend, sondern nur ein paar Kilometer ist. Hier geht es nicht um León/Spanien, sondern um Venlo/Niederlande.

Vor rund 30 Jahren suchte ich möglichst starke Schachgegner in der näheren Umgebung und erfuhr, dass sich eine Gruppe rund um Peter Schoeber, Bert Jacobs, Jos Rievers u.a. regelmäßig Samstags zum Schach im Cafe „De Splinter“ in Venlo trifft. Folglich radelte ich häufiger nach Venlo und schloss mich später auch dem Schachverein an, in dem die Niederländer spielten: „Koninklijk erkende Venlose Schaakvereniging“. In jüngeren Jahren spielte ich viele Vereinsturniere dort mit. Das war praktisch, denn in Venlo wird bis heute Donnerstags gespielt, in Nettetal Freitags. Mit einigen von den Jungs habe ich dann auch zusammen Urlaub gemacht, Schachreisen und Turniere besucht. Und immer mehr Venloer kamen in der Folge auch zu uns nach Nettetal. Alleine von den heute Anwesenden spielen oder spielten bei uns: Terry van der Veen, Henk van Gool, Piet Boonen, Frans Mertens und Peter Schoeber.

Man muss ehrlich sein: Nur durch unsere niederländischen Spieler ist es uns seit Jahren möglich, auf einem hohen Niveau zu spielen. Frans und Piet sind schon seit über 20 Jahren Mitglied bei uns. Ich selbst bin stolz, zwei Mal mit Venlo in die 1.Klasse aufgestiegen zu sein, was in Deutschland der 2.Bundesliga entspricht.

Heute war also die Familie zusammen und es war – das haben alle gesagt – ein sehr schöner Wettkampf in angenehmer Atmosphäre. Eine kleine Tradition hat begonnen. Venlo gewann erneut und führt jetzt in der Gesamtwertung 3:1.

Jürgen Daniel

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