Nettetaler Rumpftruppe schlägt Witzhelden

Klasse Überschrift, oder? Ist aber gar nicht despektierlich gemeint, denn Witzhelden ist ein Stadtteil von Leichlingen im Rheinisch-Bergischen Kreis. Warum Rumpftruppe? Wir haben ja schon häufiger nur zu siebt gespielt, aber heute brachten wir nur 6 Spieler ans Brett. Seit Jahren verlieren wir unsere besten jungen Spieler, bei den Etablierten kommen Urlaube, Dienste und Krankheiten hinzu.

Da hilft manchmal nur noch Galgenhumor. Das dreckige (halbe) Dutzend war der noch am wenigsten historisch vorbelastete Titel im Kreis der Mannschaft. Irgendwie führt das bei uns aber immer dazu, dass wir gute Spiele abliefern. So wie bei einer Fußballmannschaft, bei der ein oder zwei Spieler vom Feld gestellt werden und jeder noch ein paar Meter für den anderen mitläuft. Nicht verschwiegen werden darf, dass manchmal auch etwas Glück im Spiel ist.

So z.B. in meiner Partie heute. Nachdem ich meinen passiv aufbauenden Gegner schon früh in eine Stellung zwingen konnte, bei der er nur zwei Bauern für eine Figur bekam, stellte ich durch einen dummen 34.Zug eine Figur ein. Mit dem 38. Zug bot ich Remis an. Zum Glück überlegte mein Gegner recht lang (er hatte noch knapp 2 Minuten), ob er das Remisangebot annehmen sollte. Er musste noch zwei Züge vor der Zeitkontrolle absolvieren, überschritt aber die Zeit.

Aber chronologisch:

Nachdem wir durch die kamflosen Partien mit 0:2 hinten lagen remisierten Marcus Faahsen und Bernd Schäfers. Danach gelang es Phil Henkel seinen Gegner am Ende der Partie mit einer kombinatorischen Wendung zu überraschen und den Punkt einzufahren. Kurz danach folgte mein Gewinn. Christian Wassermann brachte uns durch seinen Sieg zum ersten mal in Führung und auch bei der Partie von Frans Mertens wendete sich für uns alles zum Guten. Nach fast sechs Stunden fuhr auch er den Sieg ein. Das finale Motiv ist bekannt, aber immer wieder hübsch und lehrreich.

frans231016

Weiter ging es mit:

1. … Kxg2
2. Txe4 f3
3. h4 f2
4. Tf4 f1D
5. Txf1 Kxf1
6. Kh6 Kg2
7. Kh7 Tg4
8. h5 Kg3
9. h6 Kf4
10. Kh8 Kg5
11. h7 Ta4
12. Kg7 Ta7+
13. Kg8 Kg6
14. h8S+ Kf6 und der Springer geht verloren.

Damit nahm das 5-3 Gestalt an und wir konnten uns über einen weiteren Sieg in Unterzahl freuen. Wie geht es weiter? Die Personaldecke ist weiter dünn und so appelliert der Mannschaftsführer an alle Beteiligten, möglichst viele Ressourcen für die Mannschaft frei zu machen.

Jürgen Daniel

Link zum Ergebnisportal des Schachbundes: https://nrw.svw.info/ergebnisse/show/2016/1769/