N wie Nettetal wie…

böse Zungen sagen Niederlage. Das kleine Dorf im Westen kämpft weiter, aber irgendwie ist unser Zaubertrank gepanscht. Unsere stärksten Kämpfer treten eh im „Ausland“ an, und auch die Nachbarschaftshilfe unserer westlichen Stämme konnte noch keine Wende bringen. So fügte es sich, dass die neu formierte zweite Mannschaft mit 2:6 gegen St. Tönis 2 unterging. Die Schmach schien so groß, dass wohl keiner dem Chronisten Bericht erstatten wollte. Bis Freitag, dann zeigte mir Luisz seine Partie. Und da muss man sagen: gut gespielt bis zu einem gewissen Zeitpunkt, dann gepatzt und noch mal gepatzt. Zumindest in dieser Partie wäre mehr drin gewesen.

Das erste Team konnte es letzten Sonntag gegen Emmerich besser machen. Machte es aber nicht. Der Schreiber dieser Zeilen und Mannschaftsführer fühlte sich an vergangene Spielzeiten erinnert, bei denen wir keine 8 Spieler ans Brett brachten. Dann war normalerweise unser Kampfgeist geweckt. Hier mit 7 Spielern sah es auch nicht gar so schlecht aus. Unser Ersatzspieler Boris Glasunov vertauschte an einer Stelle König und Dame, zumindest glauben wir das, denn nach 20 Jahren können wir immer noch nicht fehlerfrei kommunizieren. Ich glaube ich setze für das nächste Training mal „Russisch“ aufs Programm. Frans Mertens und ihr Autor remisierten dann. Ich konnte mich dann ein wenig um die Geschichte der Stadt Emmerich und die Geschehnisse auf dem großen Fluss kümmern.

Rund um die Zeitnotphase wurden dann die anderen Partien entschieden. Phil Henkels Aktion auf dem Königsflügel verlief ins Leere. Er hatte zunächst einen Bauern weniger und dann auch noch die schlechtere Stellung. Sein Gegner konnte das nach und nach ausnutzen. Simon Plukkel hatte aus einer passiven Stellung heraus eigentlich alles richtig gemacht. Beim Abtausch aller Figuren hatte er korrekt kalkuliert, auf Gewinn zu stehen. Bei der Ausführung tauschte er die falsche Figur ab und sein Gegner brauchte nur noch stehenbleiben. Remis. Marcus Faahsen sorgte dann für den einzigen Nettetaler Sieg. Das bedeutet für uns so viel wie das einzige Tor aus dem Spielverlauf heraus (ohne Standardsituation) wie beim Fußball. Das Spiel stand auf des Messers Schneide und war hoch taktisch. Markus profitierte vom hohen Zeitverbrauch seines Gegners, der es in Zeitnot nicht mehr schaffte, die besten Züge zu machen. Peter Schoeber drückte in unnachahmlicher Manier mit trockenen, positionellen Zügen auf die schwarze Stellung. Er hatte auch einen Bauern mehr, aber im Endspiel reicht das manchmal nicht, wenn sich der Gegner gut verteidigt.

So wurd es ein 3:5 aus unserer Sicht. Am 5.11. hoffen wir im Heimspiel gegen Mehrhoog, 8 Leute am Brett und am Ende mindestens 4,5 Punkte auf dem Konto zu haben.

Jürgen Daniel